30.04.2021
Täglich berichten unsere Medien, wie die zweite Corona-Welle über Indien rollt. Die Ansteckungszahlen schnellen in die Höhe und die Spitäler sind mit dem Patientenansturm völlig überfordert. Die Menschen leiden sehr. Einer unserer Projektpartner hat für uns die aktuelle Lage zusammengefasst:
- Aktuell meldet die die indische Regierung täglich über 350'000 Neuansteckungen und über 2'800 Todesfälle.
- Die tatsächlichen Zahlen werden 4-5 mal höher sein als das, was die Regierung offiziell veröffentlicht.
- Viele Menschen sterben, weil die Krankenhäuser total überlastet sind und es viel zu wenige Beatmungsgeräte und Sauerstoff gibt.
- Die Gleichgültigkeit, die fehlende Vorbereitung auf die zweite Welle und die mangelhafte Informationspolitik der Verantwortlichen haben dazu geführt, dass die Menschen ihre Wachsamkeit gegenüber dem Virus verloren haben und nun leiden wir darunter, dass die Menschen der Heftigkeit dieses Virus ratlos, ohnmächtig und hoffnungslos ausgeliefert sind.
- Obwohl die Pandemie alle Gesellschaftsschichten betrifft, leidet der grosse arme Bevölkerungsanteil weitaus am Meisten.
- Im ganzen Land herrscht eine Atmosphäre der Angst, Panik und Besorgnis.
- Die angekündigten staatlichen Beschränkungen und Lockdowns werden kleine Unternehmen, Tagelöhner und kleine Industriebetrieben am stärksten treffen.
- Die Preise für Waren (z.B. Nahrungsmittel) steigen stark, da unter anderem die Transportkosten teurer geworden sind.
- Vor allem die Kinder leiden sehr unter der Pandemie: Es ist das zweite Jahr in Folge, dass die Schulen geschlossen wurden und die Kinder zu Hause bleiben müssen. Durch Online-Unterricht kann vor allem die arme Bevölkerung nicht oder nur sehr schlecht erreicht werden, da viele kein Internet, keine Computer und teilweise auch kein Handy besitzen. Viele staatliche Schulen sind auch nicht in der Lage, ihren Schülerinnen und Schülern Online-Unterricht anzubieten.
- Obwohl Indien weltweit ein Hauptproduzent von Impfstoffen ist, sind erst ein paar Prozent der eigenen Bevölkerung vollständig geimpft.
- Die Zukunft der Arbeiterinnen und Arbeit in der Privatwirtschaft ist total ungewiss und die Angst vor Arbeitslosigkeit ist sehr gross. Die gesamte Wirtschaft ist sehr stark von der Pandemie betroffen.
- Fazit: Bitte betet für Indien, da wir mit dem schlimmsten Ereignis in der Zeit nach der Unabhängigkeit konfrontiert sind.
Unsere Projektpartner sind auf zusätzliche Spenden angewiesen. Deshalb freuen wir uns über Spenden in unseren Corona-Solidaritätsfonds. Zusammen mit unseren Partnern beraten wir jeweils, welchen Beitrag wir in dieser globalen Krise für die uns anvertrauten Projekte leisten können. Und wir halten uns an Psalm 46,2-3: "Gott ist unsre Zuversicht und Stärke, eine Hilfe in den großen Nöten, die uns getroffen haben. Darum fürchten wir uns nicht."